Ein wichtiger Bereich, in dem Wertigkeit und Füsorge für den eigenen Leib erfahren und gelernt werden kann, ist die Ernährung. Mit der Nahrung führt ein Mensch sich nicht nur den notwendigen Stoff zum Erhalt seines Körpers zu, eine Vielzahl weiterer Aspekte und damit Förder- und Gesundungsmöglichkeiten sind darin enthalten.
Zeit für sich und seinen Organismus aufzuwenden ist zunehmend eine Frage der Schätzung des eigenen Selbst. Die Tendenz, die Nahrungsaufnahme als notwendiges Übel zu erachten, hängt außer von neuzeitlichen Strömungen möglicherweise auch von negativen Erfahrungen ab, die Kinder und Jugendliche in ihrer Vergangenheit in Bezug darauf gemacht haben.
Das Hinführen zum bewussten Besorgen, Zubereiten und Essen von abwechslungsreicher und vollwertiger Nahrung mit allen Sinnen stellt eine Grundlage der Schaffung eines positiven Selbst- und Lebensgefühls dar. Ökologisch erzeugte Nahrungsmittel sind hierbei deutlich zu bevorzugen, da hier erwiesenermaßen mehr vorteilhafte Inhalts- und Geschmacksstoffe enthalten sind. Lebensmittel aus biologisch-dynamischer Erzeugung vermitteln zusätzlich kosmische Kräfte, die dem Menschen in seiner Ganzheit zu Gute kommen. Stammt nun noch ein Teil der Lebensmittel aus eigenem Anbau und fließen die Erkenntnisse der anthroposophischen Ernährungslehre ein, ist im Schaffen eines stabilen Wertesystems – körperlich wie seelisch – viel gewonnen. Es kann eine Rhythmisierung und heilsame Restrukturierung bis in den physischen Körper hinein erreicht werden.
Besonders erwähnenswert ist zudem die soziale Komponente, die durch den gemeinsamen Einkauf, die Zubereitung und das Essen sowohl ein gesundes Verantwortungsgefühl, als auch eine behagliche und familiäre Atmosphäre schafft. Das gemeinsame Essen soll Erleben und Genießen der Kost, der Gemeinschaft und der eigenen Leiblichkeit sein.